202452-JSxLP Jana Stormanns, Lennart Pimpl

JS

In meinen freien Arbeiten beschäftige ich mich seit 2021 viel mit dem Tänzerischen. Tanz als Ausdrucks- und Kunstform, tänzerische Bewegungsabläufe, welche vielleicht auch das Alltägliche widerspiegeln, Tanz als Kommunikation; zwischen TänzerInnen, zwischen ihnen und der Kamera. Speziell in dieser Aufarbeitung findet gleichzeitig eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Körper und Raum statt.

LP

Der Berliner Platz nordwestlich des Essener Stadtkerns gelegen, beeindruckt instinktiv durch seine hohe Dichte, Dynamik und Heterogenität. Die historischen Fassaden der 8. Werkshalle und des ehem. Press- und Schmiedewerks, die Arbeitsagentur, das Einkaufszentrum auf dem Limbecker Platz und der Hauptsitz der Funke-Mediengruppe, erlauben neben dem konstanten Strom der Autofahrenden und Passanten eine Vielzahl struktureller und gesellschaftlicher Beobachtungen. Ausschlaggebend für das initiale Interesse jedoch ist ein bestimmtes Raumgefühl. Die teilweise sehr großen Gebäude agieren als Abgrenzung zur umliegenden Stadt und bewirken so trotz der Hektik und Fülle des Ortes ein Gefühl von Isolation vom umliegenden Raum. Die Größe des Platzes und die durch die Verbindungsstraßen in die angrenzenden Stadtteile vollzogene Öffnung des Raumes kontrastieren dieses Gefühl mit einer Andeutungen von Offenheit und Weite. Die unterschiedlichen Texturen und Strukturen der verbauten Materialien verweisen erneut auf das Nebeneinander und die Überlagerung verschiedener Zeitabschnitte. Die vielen spiegelnden Oberflächen kreieren Verweise von Räumlichkeit. Einerseits reflektieren sie das an sonnigen Morgen durch den Raum strömende Licht in unscheinbaren Flecken resultierend über den Platz, andererseits machen sie stets den außerhalb des Bildes liegenden Raum sichtbar.