Allende-Center Wolfram Hahn

Allende-Center Wolfram Hahn

 „Bei der Arbeit an einem Foto-Projekt im Allende-Center in Berlin-Köpenick gerät eine alte Frau zufällig ins Suchfeld meiner Kamera und fängt an zu tanzen. Es entsteht ein kommunikativer Prozess zwischen uns: Der Nicht-Ort um das Shopping-Center herum mitsamt seiner rein funktionalen Infrastruktur – Parkplätze, Mülltonnen, Treppen oder Lüftungsschächte – wird zum abstrakten Bühnenbild für ihre spontanen, spielerischen Ausbrüche, die ich mit der Kamera festhalte.“

Das Allende-Center ist wie die meisten Shopping-Center rein funktional konzipiert, er dient als Automat, von jedem leicht zu verstehen und zu bedienen. Es ist kein Ort, an dem man unbeschränkt verweilen darf, kein Raum, in dem man sich frei entfalten, gar politisch äußern darf, den man vorübergehend für sich behaupten oder den man nutzen kann, ob zum Spielen, zum Schlafen oder gar zum Fotografieren – er erlaubt keine kritische Betrachtung.

Wolfram Hahns Fotoserie Allende Center dokumentiert zum einen diesen zutiefst reglementierten Kontext – die gesichtslose Architektur, die streng funktionalen Details und den offensiv propagierten Gebrauchswert – konterkariert ihn aber gleichzeitig mit der tanzenden Christa, die sich den Raum subjektiv anzueignen versucht und sich somit seiner strikt eindimensional konzipierten Funktionsweise verweigert.

Eröffnung:
(Do) 14.11.2019, 19:00
Galerie 52

Ausstellung:
15.11.2019 – 29.11.2019

Öffnungszeiten:
Mo – Fr, 12:00 – 18:00