Süß? Sauer? Bokeum Lee, Chloé Challal, Dain Kim, Hana Kawanishi, Helia Abdollahi, Hyungyung Jang, Jamie Yzabel Santos, Jiaying Yu, Jun Luo, Pyunghwa Lee, Yanru Zhang, Yunna Diao

Süß? Sauer? Bokeum Lee, Chloé Challal, Dain Kim, Hana Kawanishi, Helia Abdollahi, Hyungyung Jang, Jamie Yzabel Santos, Jiaying Yu, Jun Luo, Pyunghwa Lee, Yanru Zhang, Yunna Diao

Die Idee zu dieser Ausstellung entstand aus einer Diskussion darüber, wie diasporische Solidarität unter asiatischen Frauen in Deutschland aussehen könnte. Im Mittelpunkt stehen die Erfahrungen asiatischer Frauen in Deutschland, die durch die an sie gestellten Erwartungen und Zuschreibungen geprägt sind. Eine der teilnehmenden Künstlerinnen sagte: „Bevor ich nach Deutschland kam, habe ich mich nie als ‚asiatische Frau‘ definiert, noch wurde ich so definiert.“
Wir sprechen über das Leben und den Alltag hier in Deutschland. Doch dieses Leben und dieser Alltag sind untrennbar mit Rassismus, Sexismus, Klischees über Asiatinnen sowie den Erfahrungen als Migrantinnen und den Einflüssen der deutschen Gesellschaft und Politik verbunden. Unter dem Begriff „Asien“ werden aus europäischer Perspektive verschiedene Länder und Kulturen zu einer Einheit verschmolzen und wir werden in der deutschen Gesellschaft auf unterschiedliche Weise definiert und benannt. Je nach gesellschaftlicher Stimmung werden wir mal als „Virus“, mal als „gute“ oder „schlechte Ausländerinnen“ bezeichnet. Die daraus resultierenden Fragen und Erzählungen können nicht unter dem einen Begriff „Asien“ zusammengefasst werden. Verschiedene Künstlerinnen schaffen einen Safe Space, um gemeinsam eine Ausstellung zu gestalten.

Gleichzeitig erkennen wir an, dass kulturelle Missverständnisse oft unvermeidbar sind und dass das Leben in einer fremden Kultur auch produktive Impulse setzen kann. Die Erfahrung des Fremdseins ist nicht nur von Schmerz oder Ausgrenzung geprägt, sondern dient auch als Spiegel für eine tiefere, differenzierte Auseinandersetzung mit der eigenen Identität. Das Leben zwischen Kulturen fordert uns heraus, unsere Perspektiven zu hinterfragen und neu zu definieren – eine Auseinandersetzung, die nicht nur verletzend, sondern auch bereichernd sein kann.

Die Ausstellung ist eine Gruppenpräsentation von Studierenden der Folkwang Universität der Künste und der Hochschule für Künste Bremen mit einem Fokus auf Fotografie und Medienkunst. Zehn Künstlerinnen – allesamt asiatische Frauen, die im Ausland leben und studieren – bringen ihre individuellen Perspektiven und Reflexionen ein. Neben den ausgestellten Werken umfasst die Präsentation auch Performances, die unsere Themen auf lebendige Weise erfahrbar machen. Sie ist eine Bewegung gegen Klischees und ein Ausdruck unserer Präsenz. Ziel der Ausstellung ist es, die unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven von Frauen asiatischer Herkunft in Deutschland zu vereinen und deren Arbeiten sowie deren Kontexte zu erkunden und zu beleuchten. Dabei geht es nicht darum, eine neue Schublade zu schaffen, sondern darum, den Reichtum an individuellen Erfahrungen sichtbar zu machen – jenseits homogener Zuschreibungen und Kategorien.

Performance&Künstlergespräch:
(Do) 05.06.2025, 18:00
Performance findet erst im EG statt.

Muttersprache-Karaoke:
(Do) 05.06.2025, 20:00
Rotkehlchenstube

EG
The idea for this exhibition arose from a discussion about what diasporic solidarity among Asian women in Germany might look like. The focus is on the experiences of Asian women in Germany, which are shaped by the expectations and attributions placed on them. One of the participating artists said: “Before I came to Germany, I never defined myself as an ‘Asian woman’, nor was I defined as such.”

We talk about life and everyday life here in Germany. But this life and everyday life are inextricably linked to racism, sexism, stereotypes about Asian women, experiences as migrants, and the influences of German society and politics. From a European perspective, the term “Asia” merges different countries and cultures into one entity, and we are defined and named in different ways in German society. Depending on the social mood, we are sometimes referred to as “viruses,” sometimes as ‘good’ or “bad foreigners.” The resulting questions and narratives cannot be summarized under the single term “Asia.” Various artists create a safe space to design an exhibition together.

At the same time, we recognize that cultural misunderstandings are often unavoidable and that living in a foreign culture can also provide productive impetus. The experience of being a stranger is not only marked by pain or exclusion, but also serves as a mirror for a deeper, more nuanced examination of one’s own identity. Living between cultures challenges us to question and redefine our perspectives—an examination that can be not only painful, but also enriching.

The exhibition is a group presentation by students from the Folkwang University of the Arts and the University of the Arts Bremen with a focus on photography and media art. Ten artists—all Asian women living and studying abroad—contribute their individual perspectives and reflections. In addition to the exhibited works, the presentation also includes performances that bring our themes to life. It is a movement against clichés and an expression of our presence. The objective of the exhibition is to bring together the varied artistic positions of Asian women in Germany, exploring and highlighting their works and the contexts that shape them. The aim is not to create a new category, but to reveal the wealth of individual experiences – beyond homogeneous attributions and categories.

Performance & Artist Talk:
(Thu) June 5, 2025, 6:00 p.m.
Performance will take place on the ground floor.

Native Language Karaoke:
(Thu) June 5, 2025, 8:00 p.m.
Rotkehlchenstube

Abbildung: Bokeum Lee, Chloé Challal, Dain Kim, Hana Kawanishi, Helia Abdollahi, Hyungyung Jang, Jamie Yzabel Santos, Jiaying Yu, Jun Luo, Pyunghwa Lee, Yanru Zhang

Eröffnung:
(Do) 05.06.2025, 19:00
Atelier & Galerie 52

Ausstellung:
06.06.2025 – 21.06.2025

Öffnungszeiten:
montags bis freitags 12 - 18 Uhr und samstags 10 - 15 Uhr